Sabine Minninger, Klimaexpertin von Brot für die Welt, kommentiert das Ergebnis der COP29 zur Vereinbarung eines neuen Klimafinanzziels nach 2025: "Das Ergebnis ist ein Minimalkonsens. Gerade die ärmsten und verletzlichsten Staaten haben alle ihre Forderungen fallen lassen, nur um ein Scheitern der Konferenz zu verhindern.
Den verletzlichsten Staaten war es wichtiger, dass der multilaterale Prozess weitergeht, als auf ihren Forderungen nach gerechter Unterstützung zu bestehen. Sie haben ein Ergebnis mitgetragen, das ihren Bedürfnissen überhaupt nicht gerecht wird. Die Länder brauchen einen priorisierten Zugang zur Klimafinanzierung und müssen im Umgang mit der Klimakrise durch Zuschüsse -nicht durch Kredite - unterstützt werden. Es ist verheerend, dass die ärmsten Staaten auf Druck der Industriestaaten ihre Forderung nach Finanzierung von Klimaschäden fallengelassen haben. Somit laufen sie Gefahr, sich zur Deckung der hohen Schadenskosten weiterhin massiv zu verschulden.
Klimabedingte Schäden und Verluste müssen als dritte Säule der Klimafinanzierung anerkannt werden und bis dahin ein fester Verhandlungspunkt auf der Agenda bleiben. Die Risikolücke wird für die ärmsten Staaten weiterhin wachsen und der Bedarf nach angemessener Unterstützung ebenso. Die zukünftige Bundesregierung muss den Auftrag für eine sichere Zukunft für alle annehmen und neue Klimafinanzquellen erschließen, um den wachsenden Bedarf bei immer weiter steigenden Temperaturen zu decken. Es ist auch ökonomisch sinnvoll, die ärmsten Staaten beim Umgang mit der Klimakrise zu unterstützen, statt zu riskieren, dass ganze Regionen kollabieren und sich Konflikte um knapper werdende Ressourcen weiter verstärken."