Die Berichte im Rahmen des 6. Bewertungszyklus unterstreichen die Dringlichkeit der Klimakrise und stellen unmissverständlich fest: menschengemachte Treibhausgase treiben die Emissionen in die Höhe und verursachen eine beispiellose globale Erwärmung. Bevölkerungsgruppen in vielen gefährdeten Regionen werden sich nicht mehr an die Folgen der Klimakrise anpassen können – und zwar noch bevor die Erderwärmung um 1,5 Grad und der Anstieg des Meeresspiegels kleine Inseln und tiefliegende Küstengebiete existenziell bedrohen.
„Der aktuelle IPCC-Synthesebericht gibt den politischen Entscheidungsträger:innen den Auftrag zum unverzüglichen Handeln, um die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels abzufedern. Klimaschädliche Emissionen müssen sofort drastisch reduziert werden“, sagt Dagmar Pruin, Präsidentin von Brot für die Welt. „Leider befinden wir uns schon mitten in der Klimakrise, einige Auswirkungen des Klimawandels sind bereits unaufhaltsam und die Möglichkeiten zur Anpassung begrenzt. Der Klimawandel wird mehr humanitäre Katastrophen verursachen und soziale Ungerechtigkeiten werden sich verschärfen. Die Auswirkungen sind weitaus schlimmer als der letzte große IPCC-Synthesebericht vor neun Jahren vorhergesagt hat.“
Der Bericht ist besorgniserregender Wegweiser für die Entwicklungszusammenarbeit und auch die humanitäre Hilfe. „Die bisher bereitgestellten Klimahilfen für ärmere Länder sind nicht ausreichend und müssen bei fortschreitendem Klimawandel massiv aufgestockt werden. Gerade die ärmsten Bevölkerungsgruppen im Globalen Süden, die am wenigsten zur Klimakrise beigetragen haben, brauchen finanzielle und technische Unterstützung bei der Anpassung an die Klimaveränderungen“, so Sabine Minninger, Klimaexpertin bei Brot für die Welt. „Zudem benötigen sie sofort Unterstützung bei der Bewältigung von klimabedingten Schäden und Verlusten. Dem beim vergangenen Klimagipfel in Ägypten beschlossenen Fonds für Klimaschäden kommt eine sehr zentrale Rolle zu. Die politischen Entscheidungsträger:innen müssen den Synthesebericht als Grundlage nehmen, wenn sie in diesem Jahr den Fonds aufstellen und finanziell auffüllen.“
Der Synthesebericht des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen (IPCC) im Rahmen des sechsten Bewertungszyklus wurde am 20. März veröffentlicht, nachdem vom 13. bis 19. März eine Abstimmungssitzung mit den Regierungen stattgefunden hat. Der Bericht sammelt und destilliert wissenschaftliche Belege aus den Berichten und Sonderberichten der IPCC-Arbeitsgruppen, die zwischen 2018-2022 veröffentlicht wurden. Es wird der letzte derartige Bericht des IPCC in diesem Zyklus sein, bis weitere Berichte im nächsten Bewertungszyklus veröffentlicht werden.
Pressekontakt:
Thomas Beckmann, Pressesprecher
Tel.: 030 65211 1443
thomas.beckmann@brot-fuer-die-welt.de