Covid-19

Corona-Pandemie in Afrika

Brot für die Welt begleitet mehrere Projekte in Afrika südlich der Sahara, die schnell auf die neuen Gefahren durch Corona reagiert haben. Denn sowohl die Pandemie als auch die Gegenmaßnahmen bedrohen hunderte Millionen Menschen.

Dringender Bedarf an Impfstoffen

Zunächst kam Afrika glimpflich durch die Corona-Pandemie und damit besser, als anfänglich befürchtet. Doch seit Ende des Jahres 2020 breitet sich ein hochinfektiöser neuer COVID-19-Stamm im südlichen Afrika aus. Während in Westeuropa die Impfungen schon begonnen haben, muss Afrika warten. Zwar gibt es bereits Lieferverträge für Impfstoffe mit einem Dutzend Staaten, doch verimpft wurde in den Ländern südlich der Sahara bisher nur in Guinea und den Seychellen, wo chinesische und russische Impfstoffe eingesetzt wurden (Stand Februar 2021). Es ist noch unklar, wann umfassende Impfkampagnen gestartet werden, die dann auch zu einer Herdenimmunität auf dem Kontinent führen könnten.

Umstrittene Maßnahmen gegen Covid-19

Die staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie sind meist verstärkte Grenzkontrollen oder Grenzschließungen, Beschränkungen des inländischen Reiseverkehrs, Quarantäne für Menschen aus Risikogebieten, Schließung von Schulen und Universitäten sowie weitreichende Einschränkungen der Bewegungs- und Versammlungsfreiheit bis hin zu Ausgangssperren. Diese Maßnahmen zur Corona-Eindämmung behindern massiv Handel und Gewerbe und treffen vor allem die Ärmsten der Armen, die ihren Lebensunterhalt als Tagelöhner oder Kleinsthändlerinnen verdienen und keine Rücklagen haben.

Die Beschränkungen haben schon jetzt erhebliche Auswirkungen auf die Ernährungssituation und den Lebensalltag der Menschen. Mehrere Partnerorganisationen etwa in Uganda und Südafrika haben bereits Appelle an die Regierung gerichtet, die wirtschaftliche Not der Bevölkerung durch soziale Absicherungsmaßnahmen zu mildern. Gleichzeitig müssen die schwachen Gesundheitssysteme der Länder unterstützt werden.

Schnelle Hilfe gegen Corona

Die Partner von Brot für die Welt in Afrika haben schnell auf diese Herausforderungen reagiert und beantragten bei uns die Umwidmung von zugesagten Mitteln oder zusätzliche Unterstützung, um die Ausbreitung der Corona-Pandemie in ihrer Projektregion zu verhindern.

Brot für die Welt hat bisher 30 zusätzliche Corona-Projekte bewilligt mit einem Umfang von rund elf Millionen Euro. Dazu gehören Aufklärungsmaßnahmen und Medienkampagnen für die Bevölkerung, das Training von Gesundheitspersonal zum Thema Corona und Präventionsmaßnahmen, die Ausstattung von Krankenhäusern und Gesundheitsstationen mit Schutzausrüstung, Desinfektionsmitteln, Thermometern und Sauerstoffkonzentratoren sowie die Verteilung von Hygiene-Kits und Lebensmittelpaketen für besonders benachteiligte Menschen. Allein durch diese Projekte konnten wir mehr als vier Millionen Menschen erreichen.

Zusätzlich haben in allen 32 Ländern, in denen Brot für die Welt in Afrika südlich der Sahara tätig ist, Partner Programmmittel in mindestens 150 laufenden Projekten genutzt für Aufklärungsmaßnahmen, Schutzausrüstung, Desinfektionsmittel und für die Verteilung von Lebensmitteln. Lesen Sie mehr über die aktuelle Entwicklung vor Ort in unseren Blog-Beiträgen.

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