Schulbesuch statt Kinderarbeit
In Bangladeschs Hauptstadt Dhaka arbeiten schätzungsweise 300.000 Kinder als Haushaltshilfen, anstatt zur Schule zu gehen. Die Mehrzahl von ihnen sind Mädchen. Missbrauch und Gewalt sind keine Seltenheit, viele werden wie Sklaven gehalten. Einen Ausweg bietet das „Haus der Fröhlichkeit“.
Kinder müssen von früh bis spät arbeiten
Noch vor einem Jahr hat die elfjährige Sharmin von morgens bis abends bei einer wohlhabenden Familie Böden geschrubbt, Geschirr gespült und die Kinder versorgt. Dafür wurde sie schlecht bezahlt und auch noch geschlagen. Nur zum Schlafen kehrte Sharmin in die heruntergekommene Wellblechhütte ihrer Familie im Slum zurück. Schule gab es für sie nicht. Dann sprach eine Mitarbeiterin vom „Haus der Fröhlichkeit“ das Kind an.
Schulbesuch und Allgemeinbildung
Das Haus mit dem fröhlichen Namen ist ein Heim für Kinder, die auf der Straße leben, und es kümmert sich auch um arbeitende Kinder. Betrieben wird es von der Organisation „Hilfe für Slum-Bewohner“, kurz ASD (Assistance for Slum Dwellers ). ASD ist ein langjähriger Partner von Brot für die Welt. Sharmin verbringt nun jeden Nachmittag hier, drei Stunden pro Tag lernt sie lesen und schreiben, rechnen und sticken, malen und tanzen. Hier hatte sie zum ersten Mal in ihrem Leben ein Schulheft in der Hand. Zwei Monate später bestand sie den staatlichen Aufnahmetest für die Grundschule und kam direkt in die vierte Klasse. Sharmin hat auch eine neue Arbeitgeberin, die sie fair bezahlt, vormittags zur Schule gehen lässt und nachmittags weiterhin ins „Haus der Fröhlichkeit“. Das Heim, sagt Sharmin, „ist das Beste, was mir passieren konnte“.
Millionen Kinder in Bangladesch arbeiten
Kinderarbeit ist in Bangladesch alltäglich, obwohl die Regierung die Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen unterschrieben hat. Das Land am Golf von Bengalen gehört zu den ärmsten Staaten der Welt. Jeder dritte Bewohner lebt in Armut. Mehr als 7,4 Millionen Mädchen und Jungen arbeiten, um nicht zu verhungern. Dank ASD haben nun zumindest einige von ihnen die Chance auf ein besseres Leben.
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