Kleinbaeuerin Claudine Hashazinyange (26) bei der Maisernte.Sie ist eine Teilnehmerin des Programmes von „Ripple Effekt“. Die Brot und die Welt-Partnerorganisation foerdert unter anderem nachhaltige landwirtschaftliche Entwicklung, Ernaehrungssicherung, Armutsbekaempfung und Gleichstellung der Geschlechter.
Burundi

Frauen besiegen den Hunger

Jedes zweite Kind unter fünf Jahren ist in Burundi unter- oder mangelernährt. Unsere lokale Partnerorganisation unterstützt Kleinbäuerinnen dabei, ihre Familien ausreichend und gesund zu ernähren – und trägt so dazu bei, dass kein Kind mehr hungern muss.

Die Saat ausbringen

Geschickt schwingt Claudine Hashazinyange ihre Hacke in die Luft, lässt das breite Eisenblatt in die weiche Erde fallen, zieht den Holzstiel wieder in die Luft. Obwohl sie im fünften Monat schwanger ist, gönnt sie sich keine Pause. Spätestens in einer Woche muss sie auf dem kleinen Acker hinter ihrem Haus die Saat der Stangenbohnen ausbringen. Im gleichen Rhythmus wie ihre Mutter wirft die dreijährige Linka mit ein paar Metern Abstand eine Maisstange in die Höhe, lässt sie auf die Erde sausen, wirft sie wieder hoch. Eine ganze Weile geht das so. Dann beginnt das Mädchen zu quengeln. Sofort legt die Kleinbäuerin ihr Werkzeug beiseite. Zeit, das Mittagessen vorzubereiten.

 

Diagnose: „unterernährt“.

Als Linka noch kein Jahr alt war, erhielt sie bei einer Routineuntersuchung die Diagnose „unterernährt“. Schon vorher hatte sich Claudine Hashazinyange gefragt, was mit ihrer Tochter nicht stimmte. Ständig war sie krank, dauernd weinte sie. Eine Erklärung fand die 26-Jährige nicht. Sie hatte doch alles genauso gemacht wie bei ihrem Sohn Don Kenty, der drei Jahre älter und stets gesund war. Gerne hätte die Bäuerin eine Kuh gekauft. Die hätte ihre Kinder mit frischer Milch und ihren Acker mit Dünger versorgen können. Doch ihr Mann winkte ab. Wovon sollten sie die Kuh bezahlen?

Saatgut und praktisches Wissen

Nicht lange nach Linkas Diagnose stand plötzlich ein Mitarbeiter der Organisation Ripple Effect vor ihrem Haus, Ladislas Barakamfitiye, ein Landwirtschaftsexperte. Er bot an, sie und die anderen Frauen im Dorf Buburu zu unterstützen. „Es war wie ein Geschenk des Himmels“, erinnert sich Claudine Hashazinyange. „Genau das, was uns fehlte.“ Unter Anleitung des Experten terrassierten die Bäuerinnen das unebene Terrain. Von ihm bekamen sie Saatgut für Mais, Kartoffeln und Bohnen. Sie erfuhren, wie man organischen Dünger herstellt. Sie legten gemeinsam Terrassen an und pflanzten schnellwachsendes Gras, um zu verhindern, dass Regen und Wind den fruchtbaren Boden abtragen. Und sie lernten, ausgewogene Mahlzeiten zuzubereiten.

Gemeinsam sparen

Nach dem Mittagessen, einem Eintopf aus Mais, Bananen, Bohnen und ein paar Taro-Blättern, trifft sich Claudine Hashazinyange mit den Mitgliedern ihrer Spargruppe. Einmal in der Woche kommen sie zusammen, um Geld einzuzahlen. Anfangs hatten sie Schwierigkeiten, den Mindestbetrag aufzubringen. Mittlerweile zahlen fast alle den Maximalbetrag von 3.500 Burundi-Francs, etwas mehr als einen Euro. Wer Geld benötigt, um in die Landwirtschaft zu investieren, erhält einen Kredit. Claudine Hashazinyange hat die Chance genutzt und sich ihren langgehegten Wunsch erfüllt: Sie hat eine Kuh gekauft.

 

Entschlossen gegen den Hunger

Im Auftrag der Gruppe hat die Kleinbäuerin zudem ein weiteres Feld gepachtet. Die Mitglieder wollen es gemeinsam bewirtschaften. Doch zunächst muss der Acker umgegraben werden. Alle stellen sich in einer Reihe auf, so dass sie das ganze Feld abdecken. Die Eisen ihrer Hacken brechen die Grasnarbe, die weich ist vom nächtlichen Regen. Eine von ihnen beginnt zu singen. „Wir sind alle Schwestern und Brüder, wir sind glücklich, wir sind mutig.“ Die anderen fallen ein: „Danke, Gott, dass wir hier sind, um gemeinsam zu arbeiten. Weiter, immer weiter, ohne auszuruhen.“

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Kleinbaeuerin Claudine Hashazinyange (26) Das Haus und die Felder von Kleinbaeuerin Claudine Hashazinyange (26) aus der Vogelperspektive fotografiert.

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