Demokratische Gesellschaften im Osten entwickeln

In den öffentlichen Verwaltungen treffen die Menschen oft auf Willkür und Korruption, vielfach sind die Folgen von Kriegen und ethnischen Konflikten noch zu spüren. Es besteht kaum Vertrauen in die Politik und die staatlichen Institutionen, die den vielfältigen Herausforderungen nicht gewachsen sind. Viele Menschen leben in Armut und sind vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen. Durch nationalistische Tendenzen nimmt außerdem der Druck auf Minderheiten zu.

Brot für die Welt fördert Projekte lokaler Organisationen, die sich mit ihrer Arbeit für die Entwicklung einer demokratischen, nachhaltigen und inklusiven Gesellschaft einsetzen und Hilfe zur Selbsthilfe leisten. Unsere zivilgesellschaftlichen und kirchlichen Partner entwickeln beispielhafte Konzepte und Strategien, um benachteiligte Menschen zu unterstützen und sie in die Lage zu versetzen, selbst für ihre Rechte einzutreten. Die Partnerorganisationen streben Veränderungen also nicht nur auf individueller, sondern auch auf gesellschaftlicher Ebene an.

So hat zum Beispiel eine Partnerorganisation in Albanien durchgesetzt, dass Gewalt gegen Frauen als Straftatbestand in das Strafgesetzbuch aufgenommen wurde. Einer Partnerorganisation in Russland ist es gelungen, ein Gesetz zu stoppen, das die Ausweisung von Menschen ohne festen Wohnsitz aus St. Petersburg und deren Zwangsansiedlung auf verlassenen Farmen im Umland erlaubt hätte. Eine aus Elternvereinen entstandene Partnerorganisation in Belarus hat mit der begleiteten Arbeitsvermittlung für Menschen mit Behinderung ein Modell für das ganze Land geschaffen, damit Behinderung nicht mehr zwangsläufig zu Armut führt.