Don Pilar lässt sich die Felder von Bäuerin Rosa Herrera zeigen. Der Pfarrer der Lutherischen Kirche Guatemalas (ILUGUA) wird von zwei Leibwächtern begleitet.
© Thomas Lohnes
Aufgrund ihrer Wasserreserven sind die Nebelwälder der Granadillas-Berge für die Menschen im trockenen Osten des Landes lebenswichtig. Doch massive Abholzungen bedrohen ihre Existenz. Zusammen mit den Kleinbauernfamilien setzt sich die Lutherische Kirche für ihren Erhalt ein.
Pfarrer José Pilar Alvarez Cabrera ist nicht alleine in den Weiler „Los Achiotes“ gekommen. Der Pfarrer, von den Menschen hier Don Pilar genannt, wird seit drei Jahren Tag und Nacht von zwei Leibwächtern begleitet. Seit sich der Seelenhirte der Lutherischen Kirche Guatemalas (ILUGUA) für den Schutz der Umwelt einsetzt, hat er schon unzählige Morddrohungen erhalten. Zusammen mit Bäuerin Rosa Herrera steigt er den steilen Hang am Ende ihres Grundstücks hinauf. Die Kleinbäuerin lebt in einer abgelegenen Streusiedlung im Bergmassiv "Las Granadillas".
Doña Rosa weiß: Gibt es den Wald nicht mehr, versiegt auch das Wasser für ihre Felder. Die Kleinbäuerin lebt in Los Achiotes, einer abgelegenen Streusiedlung im Bergmassiv "Las Granadillas". Ihr Grundstück liegt an einem steilen Hang. Jeder Quadratzentimeter ist bepflanzt.
Ohne das Wasser aus den über 1.400 Meter hoch gelegenen Nebelwäldern könnte Doña Rosa keine Landwirtschaft betreiben. Für die Menschen im ansonsten extrem trockenen Grenzgebiet zu Honduras sind die Wälder lebenswichtig. Doch die sind in großer Gefahr. Denn die Abholzung hat in den letzten Jahren industrielle Ausmaße angenommen. Bereits 80 Prozent des Waldes sind vernichtet. Verantwortlich dafür sind in erster Linie die reichen Landbesitzer. "Sie drängen immer weiter vor und wollen uns unser Land wegnehmen", klagt Doña Rosa und weint. Die reichen Landbesitzer, oftmals wohlhabende Familien aus der Provinzhauptstadt Zacapa, haben exzellente Beziehungen zu den Lokalpolitikern und holzen ohne Gewissen und Verstand viel zu nah am Quellgebiet ab.
Wie viele Menschen hier beteiligt sich die kleine Frau am gewaltfreien Kampf um den Erhalt "ihrer" Berge. Unterstützt wird sie dabei von der Lutherischen Kirche Guatemalas, einer Partnerin von Brot für die Welt. „Ich gehe zu allen Versammlungen von ILUGUA“, sagt sie. Die Mitarbeitenden haben ihr geholfen, das Optimale aus ihrem kargen Stück Land herauszuholen. „Vor etwa 15 Jahren haben sie mich mit den Methoden der ökologischen Landwirtschaft vertraut gemacht“, erinnert sie sich. „Vorher gab es hier fast nichts, nur Zuckerrohr, etwas Kaffee und Bohnen.“
Inzwischen gibt es Grund zur Hoffnung: Vor Kurzem urteilte die Interamerikanische Kommission für Menschenrechte, dass der guatemaltekische Staat ein Gesetz zum Schutz seiner natürlichen Ressourcen erlassen muss.
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