Jose Barrios Manayay arbeitet an seinem Bewaesserungssystem. (c) 2016 Kathrin Harms
Peru

Mit sparsamer Bewässerung Trockenzeiten überstehen

Der Norden Perus leidet seit jeher unter Trockenheit und der Klimawandel hat dieses Problem noch verschärft. Trotzdem schaffen es Kleinbauernfamilien in der Region, mit sparsamer Bewässerung ihre Erträge zu steigern.

Die Regenmacher von Pandachí

José Barrios schaut fasziniert auf das schwarze Kopfstück der Beregnungsanlage, das sich unter dem Druck des Wassers zu drehen beginnt, erst langsam, dann immer schneller, und dabei elegant Wasser in alle Richtungen spritzt. Tänzerin nennt José Barrios den Sprenklerkopf, alle in Pandachí nennen ihn so, und sie lieben ihre neue Bewässerungstechnik. „Als ob es regnen würde“, sagt José Barrios ein wenig ungläubig und stolz zugleich.

Sinkende Erträge bei Regenfeldbau

Pandachí ist ein abgelegenes Andendorf im Norden Perus. 72 Familien wohnen hier auf rund 2.000 Metern Höhe in Hütten aus Lehmziegeln und Wellblech. Fast alle leben von kleinbäuerlicher Landwirtschaft. Ihr größtes Problem ist die Trockenheit, die sich in den vergangenen Jahren durch den Klimawandel noch verschärft hat. Früher regnete es mindestens von Dezember bis März, heute oft nur noch im Januar und Februar. Die Erträge der Felder sind entsprechend gesunken, viele Kinder in der Region sind unter- oder mangelernährt.

Saftiges Grün dank Beregnung

Die Felder von José Barrios sind saftig grün, bei ihm wachsen auf eineinhalb Hektar Land: Bohnen, Mais, Kartoffeln, Erbsen, Kaffee, Quinoa, Süßkartoffeln, Bananen, Orangen und Granatäpfel. Diese Fülle verdankt er den Mitarbeitenden der Hilfsorganisation CICAP, einem Partner von Brot für die Welt. Sie unterstützten die Kleinbauernfamilien dabei, ein einfaches, aber effektives Bewässerungssystem zu errichten. Denn: „Ohne Wasser geht hier gar nichts“, sagt Barrios und blickt auf den trockenen Boden unter seinen Füßen. Die Bauern setzten also ein altes Rückhaltebecken instand und legten von dort Kunststoff-Rohre zu ihren Feldern. Zum Schluss erhielt jede Familie vier wassersparende Sprinkler.

Die Kinder sind gesund und munter

Morgens ist Familie Barrios wie immer früh auf den Beinen. Während Tochter Analí und Sohn Neiser, zehn und vier Jahre alt, schon vor dem Haus spielen, steht Josés Ehefrau Rosa in der Küche und bereitet das Frühstück zu. In einer großen Eisenpfanne brät sie Omelettes, die mit Zwiebeln, Knoblauch und frischen Kräutern gewürzt sind. Sohn Neiser bekommt außerdem seine Lieblingsspeise: eine Schale Milch mit Quinoa. Wie gesund das traditionelle Andenkorn ist und wie man es zubereitet, hat Rosa erst durch das Projekt erfahren. Als die Helfer das erste Mal kamen, wies Neiser deutliche Anzeichen von Mangelernährung auf. Inzwischen ist der Kleine putzmunter. „Ich weiß gar nicht, wo wir ohne das Projekt heute stehen würden“, sagt Rosa, bevor sie ihre Kinder zum Essen ruft.

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Kleinbäuerin Claudine Hashazinyange mit Avocados vom Baum ihres Schwiegervaters.

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