Massive Flut im Melamchi-Tal
Nepal

Hohes Risiko im Himalaya

Bei einer Pro-Kopf-Betrachtung hat Nepal im CAFI 2024 einen Indexwert von 0,49 (extrem unterfinanziert). Verglichen mit dem Index 2023, wo es einen Wert von 0,61 hatte, ist dies ein massiver Rückgang. Nepal ist damit einer der größten Verlierer, weshalb das Land eine genauere Betrachtung verdient.

Nepal ist ein Binnenland und liegt zwischen China im Norden und Indien im Süden. Die vielgestaltige Landschaft erstreckt sich über eine Fläche von 147.516 Quadratkilometern und kann in die Himalaya-Region, die Mittelgebirgsregion und die Terai-Region unterteilt werden. In der Himalaya-Region befinden sich acht der vierzehn höchsten Gipfel der Welt, die über 8.000 Meter hoch sind, darunter der Mount Everest (8.848 Meter). Die Mittelgebirgsregion besteht aus Tälern und Hügeln, während die südliche Terai-Region fruchtbare Ebenen aufweist. Die biologische Vielfalt des Landes reicht von subtropischen Regenwäldern bis zu alpinen Wüsten und macht es zu einem der ökologisch vielfältigsten Länder der Welt.

Das Himalaya-Gebirge und der südasiatische Monsun bestimmen das Klima in Nepal. Die meteorologischen Daten der letzten 40 Jahre zeigen einen bemerkenswerten Anstieg der jährlichen Höchsttemperaturen um 0,56 Grad Celsius pro Jahrzehnt. Dieser steile Temperaturanstieg ist am deutlichsten in den Hochgebirgsregionen des Himalaya zu beobachten. Klimaprojektionen sagen für die kommenden Jahrzehnte ein wärmeres und feuchteres Klima mit mehr extremen Wetterereignissen, insbesondere starken Regenfällen, voraus.

Die für Nepal durchgeführte Klimaanfälligkeits- und Risikoabschätzung nennt Hitzewellen, schwere Regenfälle, extreme Überschwemmungen, Erdrutsche, Gletscherseeausbrüche, Waldbrände und Dürren als die wichtigsten Klimagefahren. Es wird erwartet, dass sie in ihrer Häufigkeit und Schwere zunehmen und somit erhebliche Risiken für mehrere Sektoren, insbesondere Landwirtschaft, Wasser, Energie, Wohnen und Gesundheit, darstellen.

Nepal verschlechtert sich im Anpassungsindex

Ausschlaggebend für die starke Verschlechterung des Rankings im Anpassungsindex (Position 35, vorher 81) ist das im Vergleich zur vorangegangenen Laufzeit deutlich höhere Klimarisiko des Landes, das um 1,25 Punkte auf 5,22 (hohes Klimarisiko) anstieg. Insbesondere das Risiko von Überschwemmungen und Erdrutschen entlang der Flüsse und an steilen Hängen in engen Tälern hat während der Laufzeit der Untersuchung zugenommen, und die Fähigkeit, sich an diese Risiken anzupassen, hat nicht Schritt gehalten. So kam es in den letzten Jahren wiederholt zu Katastrophen.

Nepal wird im November 2026 vom Status eines der am wenigsten entwickelten Länder (LDC) in den eines Entwicklungslandes übergehen. Es ist leicht kritisch verschuldet und steht - was die Fragilität betrifft - auf der Warnliste, aber nicht auf der Alarmliste des Fragile States Index.

Während die Risiken gestiegen sind, ist die finanzielle Förderung für die Klimaanpassung praktisch unverändert geblieben. In der Laufzeit von 2015 bis 2021 erhielt Nepal 2,286 Milliarden US-Dollar. Damit liegt Nepal auf Platz 28 der 129 im Anpassungsindex analysierten Länder.

Der Indexwert für die deutsche Förderung der Klimaanpassung in Nepal ist identisch mit dem der internationalen Anpassungsförderung. Ein Unterschied ist, dass die deutsche Förderung im Vergleich zur Vorperiode um 30 Prozent gestiegen ist, allerdings auf einem sehr niedrigen Niveau: In der Laufzeit 2015 bis 2021 betrug die deutsche Klimaanpassungsförderung für Nepal nur 28 Millionen US-Dollar. Damit liegt Nepal auf Platz 64 der 129 untersuchten Länder in der Liste der Empfängerländer deutscher Klimaanpassungsfinanzierung.

Anspruchsvoller Anpassungsplan

Mit dem Nationalen Anpassungsplan (National Adaptation Plan) Nepals, der von 2021 bis 2050 Klimaresilienz erreichen soll, sind schätzungsweise 47,4 Milliarden US-Dollar erforderlich. Nach Angaben der Regierung würden 97 Prozent davon in Form von internationaler Förderung und privaten Investitionen benötigt.

Um klimaresilient zu werden, ist Nepal damit in hohem Maße auf internationale Förderung angewiesen. Diese muss nicht nur umfangreich, sondern auch zuverlässig und nachhaltig sein. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass keines dieser drei Schlüsselkriterien – ausreichende Menge, Zuverlässigkeit und Dauerhaftigkeit – gewährleistet ist. Der vom UNEP veröffentlichte Adaptation Gap Report 2023 zeigt, dass zwischen 2017 und 2021 nur 66 Prozent der bilateralen Finanzierungszusagen an Entwicklungsländer für Anpassung ausgezahlt wurden. Der Adaptation Finance Study Report für Nepal kam zu dem Abschluss, dass von den 649 Millionen US-Dollar für Anpassungsprojekte, die zwischen 2013 und 2017 berichtet wurden, 384 Millionen US-Dollar (59 Prozent) tatsächlich zu viel berichtet wurden.

Transparenz ist ein zentrales Anliegen. Daher sind die Einrichtung einer klaren nationalen Datenbank und die Verbesserung der Transparenz der Geber unerlässlich für eine ausreichende, zuverlässige und nachhaltige Förderung durch die internationale Klimaanpassungsfinanzierung. Dies reicht jedoch nicht aus. Um die riesige Lücke in der Anpassungsfinanzierung zu schließen, bedarf es effektiver Anpassungsbemühungen in Bezug auf Finanzen, Kapazitäten, politische Reformen, verstärkte internationale Zusammenarbeit und innovative Finanzierungsmechanismen.

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Climate Adaptation Finance Index 2024
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