Warum Menschen weltweit die Corona-Impfung brauchen
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Die Corona-Pandemie hat weltweit mindestens 20 Millionen Menschen getötet, eine weltweite Wirtschaftskrise ausgelöst und zahlreiche Folgeprobleme verursacht. Viele Menschen und Länder hat das auf Jahre zurückgeworfen.
Die Corona-Pandemie hat sich in immer neuen Wellen und mit immer neuen Varianten über die ganze Erde ausgebreitet. Besonders ärmere Länder hatten dem wenig entgegenzusetzen, weil die internationale Gemeinschaft nicht zusammengehalten hat. In Afrika zum Beispiel verbreitete sich Covid-19 scheinbar nur langsam, im Vergleich zu Europa waren die Infektionszahlen gering. Doch die Weltgesundheitsorganisation geht davon aus, dass sechs von sieben Corona-Infektionen in Afrika unerkannt blieben. Gründe dafür sind Mängel im Gesundheitssystem, schlechte Regierungsführung und dass die Wirksamkeit von Impfungen geleugnet wurde wie in Burundi.
Schätzungen der Weltbank zufolge wurden zudem viele Millionen Menschen in extreme Armut gedrängt, weil sie die Gesundheitsleistungen aus eigener Tasche bezahlen mussten. Doch gerade Armut macht es schwierig, sich vor Infektionen zu schützen. Gibt es zu wenig Wasser, ist es unmöglich sich regelmäßig die Hände zu waschen. Menschen, die in Armut leben, sind außerdem oft mangelernährt, geschwächt und daher besonders anfällig für Krankheiten. Gleichzeitig sind sie medizinisch schlecht versorgt, weshalb schwere Krankheitsverläufe deutlich häufiger zum Tode führen.
Dabei sind in Rekordzeit sichere Impfstoffe auf den Markt gekommen und die WHO empfahl mehrere davon zum Schutz vor Covid-19. Bis Juni 2024 haben sich weltweit 56 Prozent der Menschen impfen lassen, doch die meisten davon in den wohlhabenderen Ländern. In ärmeren Ländern waren die empfohlenen Impfstoffe kaum verfügbar, für die Armen meist gar nicht.
Der ungleiche Zugang zu Impfstoffen, Tests und Medikamenten bedeutete Leid und Not für Milliarden Menschen im Globalen Süden. Bis heute ist nicht geregelt, wie Impfstoffe auf der Welt verteilt werden. Das ist nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit, sondern beeinflusst auch maßgeblich den Verlauf der nächsten Pandemie. Wenn die Menschheit Pandemien nicht auf der ganzen Welt gleichzeitig bekämpft, lassen sie sich nicht eindämmen – auch nicht in Deutschland.
Damit die internationale Gemeinschaft besser auf künftige Pandemien vorbereitet ist, arbeiten die Mitgliedstaaten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) an einem internationalen Pandemieabkommen. Das Abkommen soll in Zukunft weltweites Chaos wie bei der Corona-Pandemie verhindern und sicherstellen, dass alle Länder jeweils rechtzeitig das nötige Schutzmaterial, Medikamente und Impfstoffe erhalten.
Hilfsorganisationen und ärmere Länder fürchten, dass der Vertrag die Versorgung der Schwächsten nicht gewährleisten wird und ihnen bei der nächsten Pandemie wieder keine Impfstoffe zur Verfügung stehen. In reicheren Ländern gibt es bei den Verhandlungen Widerstand von der Pharmaindustrie, die sich um ihre Patente und Gewinne sorgt, und von einigen Regierungen, die Einschränkungen ihrer Handlungsfreiheit befürchten.
Die Weltgesundheitsorganisation setzt Normen und Standards in solchen Krisen, und das weltweit. Nur so kann es verlässliche Informationen geben, die ein weltweit abgestimmtes Handeln erst möglich machen. Um zukünftigen Krisen besser vorzubeugen und die globale Gesundheit insgesamt zu verbessern, braucht es eine Stärkung der WHO in struktureller und finanzieller Hinsicht. Und zwar nicht nur als Pandemiebehörde, sondern als übergeordnete Institution für die weltweite Gesundheit. Covid-19 hat gezeigt, wie wichtig das ist.
Wir haben Projektmittel im sechsstelligen Bereich für Corona-Projekte freigegeben und neue Projekt-Anträge auf Hochtouren bearbeitet. Viele unserer Partner haben frühzeitig auf die Corona-Pandemie reagiert und ihre Programme angepasst oder neue ausgearbeitet. Sie haben auch sehr schnell dazu beigetragen, die Hygiene zu verbessern und über die Symptome und den Krankheitsverlauf aufzuklären. Wir haben zusammen mit unseren Partnern Informationsmaterial zu Covid-19 in mehrere Landessprachen übersetzt und über soziale Medien und den Rundfunk verbreitet, wie man eine Ansteckung vermeiden kann. Außerdem haben wir Schutzmasken und Desinfektionsmittel an Krankenhäuser und Familien verteilt. All diese Maßnahmen und Erfahrungen sind gleichzeitig eine Vorbereitung auf die nächste Pandemie.
Wir fördern zudem viele weitere Gesundheitsprojekte in Ländern des Globalen Südens, um einen diskriminierungsfreien Zugang zu Gesundheitsdiensten zu erreichen, um die berufliche Qualifikation von medizinischem Personal vor Ort zu verbessern und um Gemeinden zu ermöglichen, in Eigenverantwortung Gesundheit generell zu fördern.
Außerdem betreiben wir Lobbyarbeit auf nationaler und internationaler Ebene. Wir setzen uns bei der Weltgesundheitsorganisation, der deutschen Bundesregierung und Unternehmen für einen weltweit fairen Zugang zu Arzneimitteln und Impfstoffen ein und fordern, die Produktion von medizinischen Gütern weltweit auszubauen, Wissen zu teilen und Technologie zu tauschen. So unterstützen wir die weltweit gerechte Verteilung von Impfstoffen und nehmen dabei auch Einfluss auf die Inhalte des internationalen Pandemievertrags.
Setzen Sie sich dafür ein, den Patentschutz auf Impfstoffe und andere notwendige Medizinprodukte auszusetzen, indem Sie Petitionen unterschreiben wie diese deutsche Petition und diese europäische Bürgerinitiative. Bitten Sie Ihre Vertreterinnen und Vertreter in Bundestag und Landtag, das Thema Patentschutz und globale Impfgerechtigkeit auf die Agenda zu setzen. Überzeugen Sie sie davon, dass es wichtig ist, Impfstoffe gerechter zu verteilen und die weltweite Herstellung von Impfstoffen und Medikamenten auszubauen. Und pochen Sie auf die Verantwortung der deutschen Bundesregierung dafür. Sensibilisieren sie hierfür auch lokale Medien oder spenden Sie an Organisationen wie Brot für die Welt, damit alle Menschen ein gesundes Leben führen können, denn Gesundheit ist ein Menschenrecht.
Hinweis: Die Spendenbeispiele sind symbolisch. Durch Ihre zweckungebundene Spende ermöglichen Sie uns dort zu helfen, wo es am dringendsten ist.
56 € (Spendenbeispiel) Mit 56 € kann zum Beispiel ein Hygiene-Paket für eine geflüchtete Familie finanziert werden.
100 € (Spendenbeispiel) Mit 100 € kann zum Beispiel Gemüse-Saatgut für die Bewirtschaftung von ca. 10 Feldern bereitgestellt werden.
148 € (Spendenbeispiel) Mit 148 € kann zum Beispiel ein Regenwassertank mit 2.000 Liter Fassungsvermögen gekauft werden.
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56 € (Spendenbeispiel) Mit 56 € kann zum Beispiel ein Hygiene-Paket für eine geflüchtete Familie finanziert werden.
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148 € (Spendenbeispiel) Mit 148 € kann zum Beispiel ein Regenwassertank mit 2.000 Liter Fassungsvermögen gekauft werden.