Chancen und Risiken
Als Aquakultur wird die kontrollierte Aufzucht von Speisefischen oder Krustentieren in Meeren, Teichen, Flüssen oder überschwemmten Feldern bezeichnet. In den letzten dreißig Jahren wuchs ihr Anteil an der weltweiten Fischproduktion von drei Millionen Tonnen auf 41 Millionen Tonnen im Jahr, nach Angaben der Welternährungsorganisation. Das ist ein Wachstum um 1270 Prozent – Tendenz weiter steigend.
Nachhaltige Fischzucht kann Hunger verringern
Befürworter einer Ausweitung der Aquakultur betonen, dass die kleinbäuerliche, ökologisch integrierte, extensive Fischzucht mit Arten, die keine Zufütterung brauchen, zur nachhaltigen Armuts- und Hungerbekämpfung beitragen kann. Ein erheblicher Teil des Wachstums, für das zum großen Teil der Ausbau der Aquakultur in China verantwortlich ist, geht aber nicht auf das Konto der ländlichen Klein-Aquakultur, sondern der intensiven Fischzucht.
Negative Folgen der intensiven Fischzucht
Diese zeichnet sich unter anderem durch die Verfütterung von Fischmehl aus, hergestellt aus weniger hochwertigen Fischen, die oft von armen Menschen verzehrt werden. Futterreste, Fäkalien, die zu hohe Besatzdichte in den Teichen und der Einsatz von Antibiotika in Aquakulturen als Wachstumsbeschleuniger oder zur Krankheitsbekämpfung verschmutzen anliegende Gewässer und das Grundwasser. Entkommene Zuchtfische verdrängen heimische Arten und schleppen Krankheiten und Parasiten ein.
Die intensive Shrimpszucht ist das gravierendste Beispiel für die negativen ökologischen und sozialen Folgen industrieller Aquakultur.
Was geschehen muss
- Gesetzliche Regelungen sollten in diesem schnell expandierenden Bereich Umweltschäden vermeiden sowie traditionelle Nutzungsrechte beachten.
- Die kleinbäuerliche, ökologisch integrierte Fischzucht sollte als nachhaltige Option für ländliche Ernährungssicherheit gefördert werden.
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