Investoren sichern sich Wasser-Reserven
Investoren kaufen seit mehreren Jahren großflächig Land in Entwicklungsländern oder pachten es langfristig. Dabei geht es auch um den Zugang zu Wasser, zum Beispiel für die Bewässerung. Die Interessen der Kleinbauern, Fischerinnen und Nomaden, deren Existenz vom Wasser abhängt, kommen bei den Verhandlungen oft zu kurz.
Ackerland als Investition
Seit 2005 investieren ausländische Regierungen und Unternehmen verstärkt in Ackerland in Entwicklungsländern. Dabei treibt sie einerseits die steigende Nachfrage nach Nahrung an, andererseits Ölpreis-Schwankungen und der Bedarf nach Agrartreibstoffen. Obwohl es bei den meisten Kauf- und Pachtverträgen offiziell nur um die Nutzung von Land geht, spielt auch der Zugang zu Wasser eine Rolle. Gerade landwirtschaftliche Investitionen machen ohne die Möglichkeit den Boden zu bewässern oft keinen Sinn.
Land Grabbing und Wasserknappheit
Ein großer Teil der Investoren sind Regierungen und Unternehmen aus Ländern, die selbst von starker Wasserknappheit betroffen sind, zum Beispiel die Vereinigten Arabischen Emirate, Saudi-Arabien, China oder Israel. Sie investieren meisten ins Afrika, auch in Ländern wie Äthiopien und dem Sudan, die selbst wenig Wasser haben. Für die Investoren sind sie trotzdem interessant, zumindest die entwicklungsfähigsten Gebiete, oft entlang von Flüssen, die ein hohes und momentan noch oft wenig ausgeschöpftes Bewässerungspotential aufweisen.
Leere Versprechen, gravierende Folgen
Diese Investitionen werden oft als »Landgrabbing« oder auch »Wassergrabbing« bezeichnet. Nach außen wird dabei der vermeintliche Nutzen der Projekte betont: Die Schaffung von Arbeitsplätzen, Steuereinnahmen, Ernährungssicherheit – und all das durch das Nutzbarmachen bislang brachliegender Flächen. Die bisherigen Erfahrungen sehen jedoch anders aus. Statt Nahrung werden oft Agrartreibstoffe für den Export angebaut. Die Auswirkungen auf die Wasserverfügbarkeit für Umwelt und Bevölkerung vor Ort werden bei den Verträgen oft vernachlässigt.
Was geschehen muss
- Die landwirtschaftliche Wassernutzung muss in vielen Ländern besser reguliert werden. Einerseits müssen Ökosysteme vor übermäßiger Wasserentnahme und -verschmutzung geschützt werden, andererseits bestehende Land- und Wassernutzungsrechte armer und benachteiligter Menschen anerkannt werden.
- In erster Linie tragen die Regierungen in den Ländern, in denen die Investitionen stattfinden die Verantwortung, die Menschenrechte der Bevölkerung auf Nahrung und Trinkwasser zu respektieren und zu schützen. Gemäß dem Prinzip der extraterritorialen Staatenpflichten sind aber auch die Heimatländer der Agrarkonzerne dafür verantwortlich, diese so zu überwachen, dass ihre Tätigkeit im Ausland nicht die Menschenrechte der dort lebenden Bevölkerung verletzt.
- Auch Unternehmen selbst haben die Verpflichtung, Menschenrechte zu achten.
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