Wasser für die Viehherden
Fast 200 Millionen Menschen leben weltweit von der traditionellen nomadischen und semi-nomadischen Tierhaltung. Durch Klimawandel und Ausweitung der Bewässerungslandwirtschaft geraten sie mehr und mehr unter Druck. Immer häufiger kommt es zwischen Nomaden und Bauern zu gewaltsam ausgetragenen Konflikten um Land und Wasser.
Fleischproduktion braucht viel Wasser
Die Viehzucht verbraucht große Teile der globalen Wasserressourcen: Fleisch und andere tierische Produkte machen fast 30 Prozent des globalen landwirtschaftlichen Wasserfußabdrucks aus. Die Welternährungsorganisation schätzte im Jahr 2009, dass fast acht Prozent der weltweiten Wasserentnahme für die Bewässerung von Futtermitteln eingesetzt werden. Von letzterer geht allerdings kaum etwas auf das Konto der kleinbäuerlichen Tierhalter und –halterinnen in den Entwicklungsländern. Um ihre Tiere mit Trinkwasser und Futter zu versorgen, hängen sie meist vom Regen und anderen natürlichen Wasserressourcen ab.
Nomadische Tierhaltung
Viele kleinbäuerliche Familien halten zusätzlich zum Ackerbau ein paar Tiere. Die Tiere ergänzen ihre Ernährung mit wichtigen Proteinen, dienen als Transportmittel und als Quelle von Dünger. Insbesondere in Not- und Dürrezeiten stellen sie eine wichtige Absicherung dar. Bleibt der Regen aus und die Ernte vertrocknet, können sich die Familien durch den Verkauf von Tieren mit Geld und Nahrung versorgen.
Für etwa 150 bis 200 Millionen Menschen, die von der nomadischen und semi-nomadischen Tierhaltung leben, ist die Tierhaltung in der Regel die Haupteinnahmequelle – obwohl immer mehr von ihnen heute zusätzlich noch Landwirtschaft betreiben oder anderer Arbeit nachgehen, um überleben zu können. Ihre Wanderungen dienen der Suche nach Wasser und Futter für ihre Herden. Sie nutzen dabei Gebiete, die oft unzugänglich, zu karg oder trocken für andere Zwecke sind: Hochland, Steppen und Savannen, Halbwüsten und Wüstengebiete.
Probleme nehmen zu
In der Vergangenheit erlaubte den Nomaden ihre Lebensweise die notwendige Anpassung an harsche und sich wandelnde Umweltbedingungen. In den letzten fünfzig Jahren aber haben sich die Bedingungen grundlegend verändert. Durch das Bevölkerungswachstum sind Wasser und Land knapper geworden, der Klimawandel führt zu noch stärker schwankenden Regenfällen. Nationalstaatliche Grenzen schließen die Nomaden und ihre Herden heute ein und Weideflächen und Wasserquellen, die früher gemeinschaftlich genutzt wurden, sind zunehmend in Privatbesitz und werden von der Bewässerungslandwirtschaft in Anspruch genommen.
Außerdem haben Konflikte zugenommen, sowohl innerhalb nomadischer Gruppen als auch zwischen Nomadenfamilien und sesshaften Bäuerinnen und Bauern.
Was geschehen muss
- Politische Entscheidungsträger und -trägerinnen müssen verstehen, dass die Lebens- und Wirtschaftsform der nomadischen Bevölkerung einen wichtigen Beitrag leistet, um abgelegene oder karge Standorte zu nutzen.
- Nomadinnen und Nomaden müssen dabei unterstützt werden, sich als Gruppe zu organisieren, um so die Grundlage für ihre politische Selbstvertretung zu schaffen.
- Traditionelle kommunale Wasser- und Landnutzungsrechte der Nomaden und Nomadinnen sollten explizit anerkannt werden.
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