Digitalisierung
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Bei der weltweiten Überwindung von Hunger und Armut sind die Hoffnungen auf die Digitalisierung in der Landwirtschaft groß. Mit dem Einsatz von Drohnen sollen Pflanzenbestände und Schädlingsbefall besser erfasst und Ernteerträge durch den optimierten Einsatz von chemischen Düngemitteln und Pestiziden gesteigert werden. Apps und Chatgruppen sollen landwirtschaftliche Beratung bieten. Doch sind die Hoffnungen berechtigt?
Die Hoffnung auf die Digitalisierung der Landwirtschaft zur Hungerbekämpfung wird von vielen privatwirtschaftlichen Akteuren, insbesondere den Digital- und Agrarkonzernen, nach Kräften genährt. Sie treiben die Entwicklung an und haben wie der Bayer-Monsanto Konzern ihr langfristiges Geschäftsmodell auf die Digitalisierung in der Landwirtschaft ausgerichtet. Ob diese Strategien allerdings geeignet sind, der armen und benachteiligten Bevölkerung zu helfen, ist fraglich. So wird eine App von Bayer wohl kaum für ökologische Pflanzenschutz-Methoden werben, weil sie nicht den Erwerb von Produkten des Konzerns erfordern.
Studien, etwa von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen FAO, bewerten die bisherige Digitalisierung der Landwirtschaft kritisch. So zeigen sie auf, dass die Digitalisierung die Kluft zwischen Industriestaaten und Entwicklungsländern, zwischen Stadt und Land und zwischen Männern und Frauen weiter vertieft. Um digitale Anwendungen nutzen zu können, sind eine Grundinfrastruktur, entsprechende Zugänge und ein Gerät notwendig. Dies erfordert finanzielle Ressourcen und den regelmäßigen Zugang zu Elektrizität und Netzverbindungen. Doch gerade in ländlichen Regionen in Entwicklungsländern fehlt häufig genau das.
Eine zentrale Rechtsfrage beim digitalen Wandel in der Landwirtschaft lautet: Wie kann bäuerliches Wissen ausreichend geschützt und anerkannt werden? Durch die Digitalisierung erfassen Konzerne systematisch Daten, werten sie aus und nutzen sie kommerziell - Daten, die auf bäuerlichem traditionellen Wissen basieren. Bisher ist unklar, wie Bäuerinnen und Bauern ihre Daten vor Vereinnahmung oder Missbrauch durch Konzerne schützen können.
Es muss deswegen weltweit belastbare Datenschutzgesetze geben. Auch müssen Staaten, in denen Daten erhoben werden, ausreichende Kapazität zur Speicherung dieser Daten aufbauen. Nur wenn die Daten im Land bleiben, können die Rechte an ihnen auch eingefordert werden.
Hinweis: Die Spendenbeispiele sind symbolisch. Durch Ihre zweckungebundene Spende ermöglichen Sie uns dort zu helfen, wo es am dringendsten ist.
56 € (Spendenbeispiel) Mit 56 € kann zum Beispiel ein Hygiene-Paket für eine geflüchtete Familie finanziert werden.
100 € (Spendenbeispiel) Mit 100 € kann zum Beispiel Gemüse-Saatgut für die Bewirtschaftung von ca. 10 Feldern bereitgestellt werden.
148 € (Spendenbeispiel) Mit 148 € kann zum Beispiel ein Regenwassertank mit 2.000 Liter Fassungsvermögen gekauft werden.
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