Feld mit genmanipuliertem Soja
Glyphosat

Glyphosat ist zu gefährlich für Mensch und Umwelt

Glyphosat ist das meistverkaufte Pestizid der Welt. Vor allem in Entwicklungsländern wird es großflächig eingesetzt, etwa auf Soja-Plantagen, obwohl es im Verdacht steht krebserregend zu sein. Doch das Geschäft läuft zu gut, auch wegen der Verbraucher in Europa.

Landwirtschaft gefährdet die Gesundheit durch Glyphosat

Glyphosat ist das weltweit am meisten verkaufte Pestizid, auch in vielen Entwicklungsländern. In Südamerika landet auf den riesigen Soja-Plantagen pro Hektar zehn Mal mehr Glyphosat als auf deutschen Äckern. Projektpartner von Brot für die Welt aus Brasilien und Argentinien berichten, dass die Felder bis zu 15 Mal im Jahr mit dem sogenannten Pflanzenschutzmittel Glyphosat besprüht werden, oft aus dem Flugzeug, und die Bevölkerung ist dem meist schutzlos ausgeliefert. In diesen Soja-Gebieten gibt es drei Mal mehr Krebsfälle bei Kindern als in Gebieten ohne Soja-Anbau.

Hintergrund zum massiven Einsatz von Glyphosat

Der hohe Einsatz von Glyphosat hängt direkt mit der Ausweitung des Anbaus gentechnisch veränderter Pflanzen zusammen. Vor allem in Nord- und Südamerika werden gegen Glyphosat resistente Soja- und Mais-Sorten angebaut. Das ist ein Milliarden-Geschäft für das Agro-Chemie-Unternehmen Monsanto, das inzwischen zum deutschen Chemie-Riesen Bayer gehört. Monsanto hat sich Glyphosat patentieren lassen unter dem Vertriebsnamen Roundup und zusätzlich zahlreiche gentechnisch veränderte Pflanzen, die resistent sind gegen den Wirkstoff Glyphosat.

In der EU ist der Anbau solcher Pflanzen verboten, weil die Mehrheit der Verbraucherinnen und Verbraucher Gentechnik in Lebensmitteln ablehnt. Aber die EU importiert Gen-Soja und Gen-Mais in Massen als Futtermittel. Über die Tiermast gelangt so doch Gentechnik auf den Teller. Aber vor allem werden die Gen-Pflanzen wegen der europäischen Nachfrage großflächig angebaut, mit allen negativen Folgen für Mensch und Umwelt durch Glyphosat-Einsatz, Brandrodungen und Landraub.

Landwirtschaft muss Zulassung für Glyphosat verlieren

Im November 2017 haben die EU-Mitgliedstaaten die Zulassung von Glyphosat um fünf Jahre verlängert, 2022 nochmals um zehn Jahre. Die Verlängerung enthielt beide Male das Signal, in Zukunft weniger Glyphosat einzusetzen. So ist laut Bundesrat der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln mit dem Wirkstoff Glyphosat deutlich einzuschränken mit dem Ziel, die Anwendung „so schnell wie möglich grundsätzlich zu beenden“. Auch in Frankreich ist die Debatte um ein Verbot von Glyphosat voll entbrannt. Wenn sich die EU endlich für intelligentere Lösungen der Unkrautbekämpfung stark macht, wird das für die Entwicklungsländer ein wichtiges Signal sein für mehr Artenschutz, Agrarökologie und Gesundheitsschutz. Denn dort sind die Schäden für Mensch und Umwelt durch die massive Anwendung von Glyphosat noch gravierender.

Dass Pestizide wie Glyphosat verzichtbar sind, wenn es darum geht den Hunger weltweit zu bekämpfen und die Ernährung aller zu sichern, beweisen viele landwirtschaftliche Methoden. Sie setzen anstatt auf chemische Pflanzenschutzmittel auf eine naturnahe Landwirtschaft, die Schädlinge oder Unkräuter durch Nützlinge zurückdrängt, durch eine vielfältige Fruchtfolge oder den Anbau in Mischkulturen. Das Totalherbizid Glyphosat wird dort nicht eingesetzt, und die Ernten sind gut.

Was Brot für die Welt gegen Glyphosat tut

Wir unterstützen viele Organisationen, die kleinbäuerliche Familien ausbilden, damit sie keine Pestizide wie Roundup mehr benötigen. Somit können sie eine Landwirtschaft betreiben, die weitgehend im Einklang mit der Natur ist und die Gesundheit ihrer Familien schont. Ebenso unterstützen wir Organisationen wie das Pestizid-Aktions-Netzwerk PAN. Es setzt sich bei den Zulassungsbehörden dafür ein, dass weltweit der Einsatz hochgiftiger und häufig krebserregender Pestizide reduziert oder verboten wird. Insgesamt fördern wir eine Landwirtschaft, die langfristig keine Pestizide mehr benötigt. Die allergiftigsten Wirkstoffe wie Paraquat oder Atrazin müssen aber sofort verboten werden.

Was Sie tun können

Schreiben Sie Ihrer Bundestagsabgeordneten, wie wichtig das Verbot von Glyphosat in Deutschland und der EU ist, weil es Signalwirkung für die Entwicklungsländer hätte. Fragen Sie beim Einkauf ihrer Lebensmittel nach, welche Pestizide bei der Erzeugung eingesetzt wurden und ob es nicht Alternativen gibt. Kaufen Sie, wenn es geht, Bio-Produkte, die ohne Pestizide angebaut werden. Und wenn Sie die Möglichkeit haben, können Sie auch selbst Gemüse anbauen, denn dann wissen Sie am besten, was drin ist.

Material zum Mitnehmen

Welternährung ohne Gentechnik

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Kleinbäuerin Claudine Hashazinyange mit Avocados vom Baum ihres Schwiegervaters.

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148 € (Spendenbeispiel) Mit 148 € kann zum Beispiel ein Regenwassertank mit 2.000 Liter Fassungsvermögen gekauft werden.

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