Proteste vor dem Parlament von TAC (Treatment Action Campaign) und SJC (Social Justice Campaign), Open Shuhada Street und anderer gegen Korruption. Zu sehen sind Protestanten mit ihren Plakaten während des Protestes.
HIV und Aids

Aids und HIV weltweit bekämpfen

HIV ist behandelbar, aber ein positiver HIV-Test gilt bis heute als Hiobsbotschaft. Viele haben Angst davor, wie Familie, Freunde und Kolleginnen reagieren. Dabei hilft gerade Offenheit im Umgang mit einer Infektion, um Aids und HIV weltweit zu bekämpfen.

Erfolge und Rückschläge im Umgang mit HIV weltweit

Das Wissen über HIV und Aids ist je nach Land verschieden und dort wieder von Gruppe zu Gruppe. Das gilt für die Bereitschaft darüber zu reden umso mehr. Kirchen haben sich lange Zeit schwer getan mit dem Thema, aber inzwischen vielerorts geöffnet. Zum Glück, denn der beste Schutz vor einer HIV-Infektion ist die offene Beratung über das Virus, wie die Übertragung geschieht und wie gut etwa ein Kondom schützt. Möglicherweise Infizierte brauchen einen HIV-Test und anschließend Beratung zu einer Therapie und wie sie andere schützen können. So kann man HIV weltweit effektiv bekämpfen und die Zahl der Neuinfektionen deutlich senken.

Zahlen belegen Ausgrenzung statt Therapie

In vielen gesellschaftlichen Bereichen werden HIV-positive Menschen immer noch ausgegrenzt und stigmatisiert, in manchen Ländern sogar kriminalisiert. Das betrifft vor allem Sexarbeitende, Menschen, die Drogen nehmen, und homosexuelle Männer. Dabei erfordert die Überwindung von Aids vor allem Offenheit und Zusammenarbeit. Seit Beginn der Epidemie in den 1980er Jahren gab es viele Fortschritte in diese Richtung, aber noch nicht genug. In manchen Ländern in Afrika und Asien wird die Auseinandersetzung mit HIV und Aids immer noch unterdrückt, mit fatalen Folgen.

Vermeidbare Neuinfektionen in Afrika und Asien

Viele HIV-positive Menschen wissen gar nicht, dass sie infiziert sind. Sie verbreiten das Virus unbewusst und bekommen oft zu spät eine Therapie. Das gilt vor allem für Zentralasien, Nordafrika und Osteuropa. Zusätzlich erschweren Mängel im Gesundheitswesen, Stigmatisierung und Kriminalisierung die Behandlung, wodurch der Schutz der Bevölkerung sinkt. Hier liegt die Zahl der Neuinfektionen entsprechend hoch.

Nur etwas mehr als die Hälfte aller Menschen mit HIV weltweit sind in Behandlung, was die weitere Übertragung des Virus unterstützt. Denn wer in Therapie ist, kann ein normales Leben führen und HI-Viren sind meistens gar nicht mehr nachweisbar. Wer von seiner HIV-Infektion hingegen nichts weiß oder keine Therapie-Angebote findet, ist weiter ansteckend. Dadurch kommt es zu vermeidbaren Neuinfektionen.

Mehr Geld für HIV-Therapie nötig

Doch auch die Behandlung nach einem positiven HIV-Test erfordert viel Aufmerksamkeit, weil nach einiger Zeit Resistenzen entstehen. Dann muss auf andere Medikamente umgestellt werden. Den richtigen Zeitpunkt kann man durch Viruslast- oder Resistenz-Tests erkennen, aber wegen der hohen Preise stehen sie gerade in Afrika und Asien vielen Betroffenen nicht zur Verfügung. Dasselbe gilt für Medikamente der zweiten und vor allem dritten Therapie-Linie. Das muss sich ändern, denn HIV muss man ein Leben lang behandeln

Weltweite Aids-Epidemie bis 2030 beenden

Durch rechtzeitige Behandlung einer HIV-Infektion kann man den Ausbruch von Aids vermeiden und die Verbreitung des Virus erfolgreich eindämmen. Deshalb hat die Weltgemeinschaft gute Chancen, Aids als globale Epidemie bis 2030 zu beenden. Um diese Verpflichtung aus den nachhaltigen Entwicklungszielen (SDGs) zu erreichen, müssen die bisherigen Erfolge weiter ausgebaut werden durch:

  • effektive Aufklärung über HIV, Prävention und Behandlung
  • Reflexion von Rollenbildern, damit mehr Männer sich testen und behandeln lassen
  • kostenlose HIV-Tests, damit deutlich mehr Menschen ihren HIV-Status kennen
  • die lebenslange anti-retrovirale Behandlung für alle HIV-positiven Menschen
  • kostenlose Tests zur Therapie-Kontrolle
  • niedrigere Medikamenten-Preise und mehr Kombinationspräparate
  • höhere deutsche Beiträge für den globalen Hilfsfonds GFATM und andere Programme, um all diese Maßnahmen zu ermöglichen

Was Brot für die Welt tut

Wir haben die ersten Projekte zu HIV und Aids schon in den 1980er Jahren gefördert und arbeiten aktuell auf zwei Ebenen. Zum einen setzen wir uns für ein Ende von Aids bis 2030 ein – zusammen mit den von uns mitbegründeten Netzwerken Aktionsbündnis gegen Aids und der ökumenischen Advocacy-Allianz. Um unser Ziel zu erreichen, sprechen wir mit relevanten Ministerien, dem Kanzleramt, Abgeordneten und Pharma-Unternehmen.

Zum anderen unterstützen wir vor Ort alle Facetten der Arbeit zu HIV weltweit außer der Therapie, die wir als Staatsaufgabe sehen. Wir fördern zusammen mit unseren Partnern eine effektive Prävention, informieren über Behandlungsvorbereitung und fordern niedrigere Preise für Medikamente und HIV-Tests. Außerdem fördern wir die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Erwartungen an Frauen und Männer, um Bewusstsein für den Umgang mit Sexualität zu schaffen, das eigene Risikoverhalten zu reflektieren, die Bereitschaft für Kondome zu erhöhen und sich gegebenenfalls testen und behandeln zu lassen.

Was Sie tun können

Sie können in ihrem Umfeld dafür sorgen, dass niemand Menschen mit HIV diskriminiert oder stigmatisiert. Sie können sich an öffentlichen Aktionen beteiligen im Rahmen der Nacht der Solidarität oder des Welt-Aids-Tags. In vielen Städten Deutschlands gibt es zu diesen Terminen Demonstrationen, Trauermärsche, Gottesdienste und andere Veranstaltungen. Das Aktionsbündnis gegen Aids bietet ebenfalls immer wieder Mitmach-Aktionen an, die Sie in Ihrer Gemeinde oder Gruppe durchführen können. Oder sie unterstützen die Arbeit von Brot für die Welt mit einer Spende für Projekte im Bereich Gesundheit und HIV.

Material zum Mitnehmen

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