Unser Essverhalten wird durch unsere Biografie und Kultur bestimmt.
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Längst haben wir uns daran gewöhnt, auch im Winter Tomaten und mehrmals in der Woche Fleisch zu essen. Dabei wird leicht vergessen, woher das Futter für die vielen Tiere eigentlich kommt oder unter welchen Bedingungen die Nahrungsmittel weltweit angebaut werden.
Schon für Kleinkinder ist eine gesunde und nachhaltige Ernährung sehr wichtig. Nehmen sie in den ersten 1.000 Lebenstagen nicht ausreichend Vitamine und Mineralien zu sich, werden Immunsystem und Organe geschwächt und das Wachstum verzögert. Folgen davon können Kleinwuchs, Blindheit oder Blutarmut sein.
Daher fordern die Diakonie Deutschland und Brot für die Welt eine gesunde und nachhaltige Ernährung bereits im Kindesalter. Viele Kinder verbringen mehrere Stunden, manche auch den ganze Tag in Kindertageseinrichtungen. Daher ist es hier besonders wichtig, ausgewogene Mahlzeiten anzubieten.
So wird nicht nur die Entwicklung der Kinder gefördert, sondern es ergeben sich auch zahlreiche positive Auswirkungen für die Menschen in aller Welt.
Laut Artikel 25 der Allgemeinen Menschenrechtserklärung (1948) hat jeder Mensch in jedem Lebensalter das Recht, sich gesund, vielfältig und bezahlbar zu ernähren. Auch die UN-Kinderrechtskonvention unterstreicht „das Recht des Kindes auf das erreichbare Höchstmaß an Gesundheit“.
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„ Wichtige Voraussetzung für das Gesundsein ist eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Kilokalorien, Vitaminen und Mineralstoffen pro Tag. Doch zwei Milliarden Menschen haben genau das nicht: Sie hungern oder können sich nur mangelhaft ernähren.“
Andere Folgen unseres Ess- und Konsumverhaltens sind klimabelastende Transportwege, Treibhausgase und die Beanspruchung riesiger Anbauflächen für Tierfutter statt für Nahrungsmittel. So bedroht der Sojaanbau in Argentinien für die europäischen Mastherden beispielsweise Teile der indigenen Bevölkerung. Sie können auf den Feldern nun nicht mehr ihre traditionellen Nahrungsmittel anbauen.
Hand in Hand mit Regierungen begehen viele multinationale Konzerne Landraub. Unser Fleischkonsum hat weltweite Auswirkungen –zum Beispiel auf den Markt in Jaunde/Kamerun, wo Konsumenten oft zu den billigen importierten Hähnchenteilen aus Deutschland greifen statt zu Hühnerfleisch aus der Region. Wenn für die jährlich 1,8 Millionen Kinder in deutschen Kitas nachhaltig eingekauft und gekocht würde, hätte das auch global positive Folgen.
Wenn zum Beispiel häufiger vegetarische Mahlzeiten aus saisonalem und regionalem Gemüse zubereitet werden würden, müssten weniger billige Fleischreste exportiert und weniger Futtermittel importiert werden. Das wäre ein wichtiger Beitrag für Verbraucherinnen und Verbraucher, Produzentinnen und Produzenten auf der ganzen Welt.
Von ausgewogener Ernährung in Kitas profitieren nicht nur die Kinder, die sich so besser entwickeln können, sondern auch die regionalen Landwirtinnen und Landwirte. Würden die Verantwortlichen in den Kitas beispielsweise die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung geforderte Menge an Obst und Gemüse regional einkaufen, käme das der örtlichen Landwirtschaft zugute. Vor allem Familienbetriebe, die ökologische Landwirtschaft betreiben, produzieren ihrer Region gemäß eine Vielfalt an Lebensmitteln. Sie erhalten Böden und traditionelle Pflanzenarten und halten Nutztiere artgerecht.
Einrichtungen wie Schulen und Kitas können auf diese Weise ein wichtiger regionaler Absatzmarkt sein und den Sozialraum aktiv mitgestalten.
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„Als kirchliche Hilfswerke glauben Diakonie Deutschland und Brot für die Welt, dass globale Gerechtigkeit und die gerechte Verteilung von Nahrungsmitteln Gemeinschaft stiften und Ausdruck von Zusammengehörigkeit sind. “
Gott will, dass seine Gaben reichhaltig und vielfältig gemeinsam genossen werden. Auch in der Bibel wird an vielen Stellen auf Ernährung verwiesen (zum Beispiel 1. Mose 1,29; Psalm 104, 13-15). Die Verfasser danken Gott für die vielfältigen Nahrungsmittel und verweisen dabei auch auf die sogenannte Mahlgemeinschaft: Durch das Brechen von Brot und das gemeinsame Essen entsteht sowohl eine Gemeinschaft zwischen den Menschen als auch mit Gott. Das Gefühl für eine weltweite Gemeinschaft durch das Essen kann beispielsweise beim Einkauf von Nahrungsmitteln aus Fairem Handel und nachhaltiger Produktion entstehen. Und eine Esskultur in der Kita, die auf gemeinsames Kochen und Essen gesunder, leckerer Mahlzeiten Wert legt, stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl.
Kinder, die früh lernen, bewusst mit Nahrungsmitteln umzugehen und sie mit Freude zuzubereiten, werden kritische und aufgeschlossene Verbraucherinnen und Verbraucher zukünftiger Generationen. Wenn sie bereits in der Kita verschiedene Obst- und Gemüsesorten, gesundes Kochen und unterschiedliche Esskulturen kennenlernen, prägt das ihr späteres Ess- und Konsumverhalten. Denn für alle Lebensphasen gilt: Nur wer satt und gesund ist, kann aktiv am Leben teilnehmen.
Die gesundheitlichen Folgen von Mangelernährung schränken nicht nur die körperliche, sondern auch die geistige Entwicklung ein und führen zu Konzentrations- und Leistungsstörungen sowie Antriebslosigkeit. Doch auch in Deutschland ist das Wissen über gesunde und nachhaltige Ernährung alles andere als selbstverständlich. Traditionelle Sorten oder Rezepte sind verloren gegangen und der Einkauf gesunder Lebensmittel ist manchmal leider auch eine Kostenfrage.
Hinweis: Die Spendenbeispiele sind symbolisch. Durch Ihre zweckungebundene Spende ermöglichen Sie uns dort zu helfen, wo es am dringendsten ist.
56 € (Spendenbeispiel) Mit 56 € kann zum Beispiel ein Hygiene-Paket für eine geflüchtete Familie finanziert werden.
100 € (Spendenbeispiel) Mit 100 € kann zum Beispiel Gemüse-Saatgut für die Bewirtschaftung von ca. 10 Feldern bereitgestellt werden.
148 € (Spendenbeispiel) Mit 148 € kann zum Beispiel ein Regenwassertank mit 2.000 Liter Fassungsvermögen gekauft werden.
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148 € (Spendenbeispiel) Mit 148 € kann zum Beispiel ein Regenwassertank mit 2.000 Liter Fassungsvermögen gekauft werden.