Für ihre Schwester und das Land
Am späten Abend des 11. September 1990 wurde die Anthropologin Myrna Mack auf offener Straße in Guatemala City ermordet. Der Mörder tötete sie mit mehreren Messerstichen. Myrna Mack hatte die Machenschaften der guatemaltekischen Regierung angeprangert, Tausende indigene Menschen zu vertreiben und zu töten.
Eine Kämpferin für die Gerechtigkeit
14 Jahre später, im Jahr 2004, erkannte die guatemaltekische Regierung ihre Verantwortung für den Tod von Myrna Mack an. Der Mord war eine Undercover-Aktion des Geheimdienstes gewesen. Das Urteil war das Verdienst vor allem einer Frau: Helen Mack, die jüngere Schwester von Myrna Mack. Sie gab all ihre Zeit und Kraft, um Gerechtigkeit zu finden. Zuerst für ihre Schwester, und dann für ganz Guatemala.
Bis zu dem Mord hatten die Schwestern in zwei verschiedenen Welten gelebt. Sie waren die Kinder chinesischer Einwanderer. Während Myrna sich für die Indigenen einsetzte, lebte Helen als Betriebswirtin in der Bauwirtschaft ein Mittelschicht-Leben. Sie glaubte daran, dass Verbrechen aufgeklärt und bestraft würden. Auch der Mord an ihrer Schwester.
Gründerin der Myrna-Mack-Stiftung
Sie wurde eines Besseren belehrt. Zeugen wurde ermordet, Richter gingen ins Exil, Helen Mack erhielt Morddrohungen. Doch sie ließ nicht locker. Bereits 1992 bekam sie für ihren Einsatz den Alternativen Nobelpreis. Mit dem Preisgeld gründete sie 1993 die Myrna-Mack-Stiftung. So wurde aus dem Ringen um die Aufklärung des Mordes an der Schwester Schritt für Schritt ein Ringen um die Unabhängigkeit und Reform des guatemaltekischen Rechtssystems.
Die Stiftung arbeitet schwerpunktmäßig in fünf Landkreisen Guatemalas mit überwiegend indigener Bevölkerung. Es sind Regionen mit fehlender öffentlicher Sicherheit und extrem hoher Gewaltrate. Erpressungen, Entführungen, Menschenhandel und Prostitution sind an der Tagesordnung. In der guatemaltekischen Gesellschaft wird die indigene Bevölkerung weiterhin diskriminiert. Des Weiteren leidet das Land immer noch an den Nachwirkungen von 36 Jahren Bürgerkrieg, der 1996 endete.
Brot für die Welt als Partner
Helen Mack setzt all diesen Hindernissen ihre Hartnäckigkeit entgegen. Das Christentum prägte ihr Leben von Kindheit an, noch heute schöpft sie Kraft aus dem Glauben. Brot für die Welt sei für die Stiftung eine Art Schutzschirm sagt Helen Mack über die seit 1996 bestehende Zusammenarbeit. Mit der finanziellen Unterstützung können Zeugen geschützt und Anzeigenkampagnen durchgeführt werden.
Ihr unermüdlicher Einsatz hat Helen Mack inzwischen hohes Ansehen verschafft. Mit ihrer Stiftung arbeitet sie an der Aufarbeitung des Krieges, dem Kampf gegen Korruption und an einer Reform des Justizsystems. Workshops, Trainings und Seminare helfen dabei. Macks Wort hat Gewicht. 2010 wurde sie vom guatemaltekischen Präsidenten ausgewählt, um Untersuchungen gegen die anhaltende Korruption bei der Polizei zu leiten. Helen Mack arbeitet nun Seite an Seite mit Institutionen, die sie einst verfolgten.
Ein Blick in die Zukunft
Macks größte Hoffnung ist die junge Generation Juristen und Juristinnen, die nach dem Ende des Bürgerkrieges geboren und von ihr inspiriert wurde. Sie ist weniger furchtsam und gut ausgebildet. Mit diesen jungen Menschen an ihrer Seite blickt Helen Mack optimistisch in die Zukunft.
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