Ethische Standards bei Brot für die Welt
Brot für die Welt hat die Sicherstellung von Compliance zu einem strategischen Schwerpunkt erklärt. Um unserer Verantwortung gegenüber marginalisierten Menschen weltweit nachzukommen, richten wir unser Handeln an ethischen Standards aus. Eine starke Compliance-Kultur ist für Brot für die Welt essenziell.
Compliance als Grundlage täglicher Arbeit
Der strategische Schwerpunkt zur Sicherstellung von Compliance (Regelkonformität) ist im Diakonischen Governance Kodex fest verankert und wurde um die Einrichtung eines Compliance-Management-Systems erweitert. Diese präventive Herangehensweise zeigt die Wichtigkeit, die dem Thema Compliance zugesprochen wird. Compliance ist eine Führungsaufgabe, die vom Vorstand und Führungskräften mitgetragen und vorgelebt werden muss. Nur so kann Compliance zur Grundlage der täglichen Arbeit aller Mitarbeitenden werden. Die Arbeit von Brot für die Welt steht und fällt mit dem Vertrauen der Spenderinnen und Spender, Mitgliederorganisationen, den Partnerorganisationen und der Öffentlichkeit. Um dieses Vertrauen zu gewährleisten, ist es unabdingbar, die täglichen Aufgaben und Herausforderungen regelkonform umzusetzen. Zudem stehen alle Regeln und Prozesse kontinuierlich auf dem Prüfstand und werden – wenn notwendig – verbessert. Nur so können Risiken rechtzeitig erkannt, gemindert oder vermieden werden.
Verpflichtender Verhaltenskodex eingeführt
Die Verinnerlichung der Werte und das Leben einer starken Compliance-Kultur sind essentiell. Daher sind alle Mitarbeitenden von Brot für die Welt an einen entsprechenden Verhaltenskodex gebunden und verpflichtet.
Der im November 2019 verabschiedete Kodex richtet sich auch an unsere Mitglieder, an Partnerorganisationen und Geschäftspartner:innen – bei begründetem Verdacht auf Verstöße gegen den Verhaltenskodex haben sie die Möglichkeit, das Hinweisgebenden-Portal des EWDE zu nutzen, welches als zusätzliche Möglichkeit auch den Mitarbeitenden des EWDE zur Verfügung steht. Die Nutzung des Hinweisgebenden-Portals ist selbstverständlich auch anonym möglich. Als Ansprechperson für das Hinweisgebenden-Portal stehen das Integrity-Team und die externe Ombudsperson zur Verfügung. Weitere Informationen zum Portal finden Sie hier.
Hinweise und Beschwerden abgeben
Verantwortung beim Ausüben von Macht, Respekt, die Einhaltung von Recht und Gesetz sowie internen Regelungen, Rechenschaft und Transparenz – das sind die Grundsätze des Handelns im Evangelischen Werk für Diakonie und Entwicklung. Diese Grundsätze sind im Verhaltenskodex konkretisiert und richten sich an alle Führungskräfte und Mitarbeitende, an alle Angestellten mit lokalem Arbeitsvertrag, Berater und Beraterinnen, Fachkräfte und Freiwillige. An unsere Partnerorganisationen haben wir den Anspruch, stets im Einklang mit diesen Grundsätzen zu handeln.
Unsere Ombudsperson
Neben der Definition ethischer Standards bemühen wir uns durch eine Reihe von Maßnahmen um umfassende Prävention von Fehlverhalten. Sollte es dennoch zu Verstößen kommen, greifen Interventions-Maßnahmen wie etwa das Fall-Management. Verschiedene Kanäle sollen die Zugänglichkeit ungesetzliches oder unethisches Fehlverhalten offenzulegen niedrigschwellig und umfassend ermöglichen.
Ein Kanal, der Hinweisgebenden besonderen Schutz ermöglicht, ist unsere Ombudsperson. Die Ombudsperson ist als selbständiger Rechtsanwalt außerhalb der Organisation angesiedelt und von Brot für die Welt unabhängig. Ihre zentrale Aufgabe besteht darin, Hinweise und Beschwerden vertraulich entgegenzunehmen und Hinweisgebende zu schützen. Abgesichert wird dies durch die anwaltliche Verschwiegenheitspflicht und das anwaltliche Zeugnisverweigerungsrecht der Ombudsperson. Zum Schutz der Hinweisgebenden hat die Organisation zusätzlich gegenüber der Ombudsperson auf jegliche Auskunftsrechte verzichtet.
Geht ein Hinweis bei der Ombudsperson ein, wird diese mit den Hinweisgebenden das weitere Verfahren abstimmen. Die Weitergabe von Informationen an das sogenannte Integrity Team, das die Verdachtsfälle wenn gewünscht bearbeitet, erfolgt nur nach ausdrücklicher Zustimmung der Hinweisgebenden und – sofern gewünscht – unter Wahrung der Anonymität. Die Ombudsperson informiert Hinweisgebende regelmäßig zum Stand der Bearbeitung.
Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI)
KI-Werkzeuge können uns dabei helfen, unsere Arbeit effektiver und effizienter zu gestalten. Gleichzeitig wollen wir dabei unsere Werte, ethischen Grundsätze und die operationale Sicherheit nicht vernachlässigen. Zu diesem Zweck hat das EWDE ein Leitliniendokument erarbeitet, das die Mitarbeitenden dabei unterstützt, KI verantwortungsbewusst, sicher und ethisch zu nutzen. Da die Entwicklungen und Erkenntnisse im Bereich der Künstlichen Intelligenz sehr dynamisch sind, sollen die Leitlinien regelmäßig überprüft und, wenn nötig, angepasst und weiterentwickelt werden.
Vielfalt bei Brot für die Welt
Die moderne Gesellschaft ist vielfältig, etwa durch Mobilität, Globalisierung und den demografischen Wandel. Diese Vielfalt prägt auch in Deutschland die Gesellschaft und das Wirtschaftsleben. Wir können gesellschaftlich und wirtschaftlich nur erfolgreich sein, wenn wir die vorhandene Vielfalt anerkennen und nutzen.
Die Umsetzung der Charta der Vielfalt bei Brot für die Welt hat zum Ziel ein Arbeitsumfeld zu schaffen, das frei von Vorurteilen ist. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen Wertschätzung erfahren – unabhängig von Geschlecht und geschlechtlicher Identität, Nationalität, ethnischer Herkunft, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, Alter oder sexueller Orientierung. Wir schaffen ein Klima der Akzeptanz und des gegenseitigen Vertrauens.